Die Kolonien des Wohlwollens stehen seit dem 26. Juli auf der UNESCO-Welterbeliste.
Damit ist weltweit außergewöhnlichen und universellen Wert dieser Agrarkolonien für die Armutsbekämpfung in Veenhuizen, Frederiksoord-Wilhelminaoord und in der Belgischen Kolonie Wortel durch das UNESCO-Welterbekomitee anerkannt.
Zusammen bilden sie ein transnationales UNESCO-Welterbe. Die Armenkolonien wurden 1818 als Bürgerinitiative im vereinigten Königreich der Niederlande gegründet.
Damals lebte jeder dritte städtische Haushalt in Armut. Die landwirtschaftlichen Kolonien dienten der Armutsbekämpfung, indem sie die Menschen mit Arbeit auf dem Land, Bildung und Ausbildung förderten.
Die Kolonien des Wohlwollens sind die ältesten und größten landwirtschaftlichen Kolonien der Welt zur Linderung von häuslicher Armut.
Sie funktionierten bis zum Aufkommen der Sozialgesetzgebung im Jahr 1918.
Außergewöhnliche Landschaft und Geschichte
Die Landschaft der Wohltätigkeitskolonien war geordnet und symmetrisch angelegt, um die Bewohner zu rationalem und produktivem Verhalten zu ermutigen, damit die Menschen selbstständig werden konnten. Noch heute kann man dieses Bauwerk in den Kolonien erleben, wenn man sich die monumentalen Alleen, Wasserwege, Felder und Gebäude ansieht.
Die Geschichte ist aktuell, weil sie Inspiration für die Künste, für Buchpublikationen und Unternehmertum bietet. Außerdem hat hier jeder sechzehnte Niederländer Vorfahren.
Die Besucherzentren bieten eine Einführung in die Gebiete und bieten Bildungsprogramme an. Gemeinsam haben die Besucherzentren bereits das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten.
Stolz
Cees Bijl, Stellvertreter der Provinz Drenthe und Vorsitzender des Lenkungsausschusses, der die Nominierung vorbereitete: „Seit 2012 haben die Provinz Drenthe, die Provinz Antwerpen, die beteiligten Gemeinden, Kulturerbeorganisationen und viele Einwohner der Gebiete in den Niederlanden und Flandern hat zusammengearbeitet, um die weltweite Einzigartigkeit der Kolonien des Wohlwollens zu demonstrieren.
Die Anerkennung der Armenkolonien als UNESCO-Weltkulturerbe ist die Krönung aller geleisteten Arbeit. Es ist auch auf grund des global aktuellen Themas der Armutsbekämpfung eine relevante Ergänzung der Welterbeliste. Wir sind sehr stolz, dass wir uns auf der Linie zwischen Wattenmeer und Taj Mahal befinden.“
Schützen und verbreiten
Die Armenkolonien sind das elfte Weltkulturerbe im Königreich der Niederlande. Die Anerkennung als UNESCO-Welterbe ist mit Verpflichtungen verbunden, die vom UNESCO-Welterbekomitee überwacht werden.
Die Beteiligten werden sich weiterhin für den Schutz, die Erhaltung und die Förderung dieses Welterbes in der Öffentlichkeit einsetzen. Dabei arbeiten niederländische und flämische Partner zusammen.
[Quelle: https://www.provincie.drenthe.nl/actueel/nieuwsbericht/@139286/kolonien/]